Trennungsschmerz

Eine Trennung stellt das ganze Leben auf den Kopf! Denn wer verlassen wird, steht vor einer schwierigen Phase in seinem Leben – insbesondere, wenn sogar eine Scheidung ansteht und/oder Kinder involviert sind. Doch mit jedem neuen Tag kannst du den Liebeskummer verarbeiten, bis irgendwann der Zeitpunkt da ist, an dem es dir wieder gut geht! Hilfreiche Tipps, wie du mit deinem Trennungsschmerz am besten umgehst, findest du in diesem Artikel. Dieser Artikel hat folgenden Inhalt:

• Der Verlauf von Trennungsschmerz
• Hilfe bei Trennungsschmerz: Diese 7 Tipps helfen wirklich
• Trennung trotz Kind
• Trennungsangst
• Hilfreiche Tipps gegen Trennungsangst

Der Verlauf von Trennungsschmerz 

Jeder Mensch geht unterschiedlich mit dem Schmerz nach einer Trennung um und empfindet diesen auch anders. Auch wie lange der Liebeskummer anhält, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mal äußert sich Trennungsschmerz in kurzen Phasen und mal über einen längeren Zeitraum. Letztendlich entscheiden viele verschiedene Faktoren über das Ausmaß des Leidens. Allgemein sagt man jedoch, dass man vier Phasen der Trennung durchläuft: Verleugnung, Gefühlschaos, Akzeptanz und Neuorientierung. Diese Phasen einer Trennung sind natürlich bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt, dennoch durchlaufen viele Menschen sie nach einer Trennung. Dabei gibt es allerdings auch geschlechterspezifische Unterschiede. Wie unterschiedlich Männer und Frauen Liebeskummer überwinden und auf das Ende einer Beziehung reagieren, zeigt sich in der folgenden Gegenüberstellung.

► Wie verarbeiten Männer eine Trennung?

Wie bereits erwähnt, wird der Schmerz über die Trennung auch von den Geschlechtern unterschiedlich empfunden. Liebeskummer bei Männern zeigt sich in der Regel wie folgt: 

Ablenkung

Die meisten Männer flüchten sich in der ersten von drei Phasen direkt in eine neue Beziehung oder Affäre. Ihr Ziel ist es, die ehemalige große Liebe so schnell wie möglich zu vergessen und sich erst einmal anderweitig Bestätigung zu holen. Dieses Phänomen ist auch bekannt als ‚Rebound Relationship'. Doch dabei wird der Schmerz über die Trennung nur verdrängt und nicht verarbeitet.

Trennungsverarbeitung

Nach einer Weile bemerken die meisten Männer dann doch, dass ihre Ex-Freundin ihnen fehlt und dass sie Liebeskummer haben. Dieser verzögerte Trennungsschmerz erfolgt als zweite von drei Phasen und äußert sich bei vielen Männern darin, dass sie sich zurückziehen und im Stillen ihre Wunden lecken.

Blick nach vorne

Nach einiger Zeit haben sie das Ende der Beziehung dann doch verkraftet und können sich neu verlieben. Auch wenn sie durch ihre Verdrängungs-Taktik letztendlich länger unter der Trennung leiden.

► Wie Frauen Trennungsschmerz bewältigen

Frauen hingegen überwinden ihren Liebeskummer nach einer Trennung vom Partner ganz anders. Bei ihnen können sich die Trennungsschmerzen zudem nicht nur emotional äußern, sondern auch körperlich. Denn vielen Frauen vergeht nach dem Ende einer langen Partnerschaft erst einmal der Appetit. Aber auch Schlafstörungen oder Magen- bzw. Kopfschmerzen können als Symptome von Liebeskummer auftreten.

Achterbahnfahrt der Emotionen

Bei Frauen gleicht das Ende einer Beziehung einem emotionalen Schlachtfeld. Von Wut, über Trauer bis hin zur Verlustangst kommen alle möglichen Gefühle in Form von Liebeskummer hoch, und hinterlassen ein emotionales Chaos. Frauen, die die Trennung überwinden wollen, versuchen dann allerdings ihr Leben umzukrempeln und neu zu gestalten.

Langwierige, aber effektive Trennungsverarbeitung

Viele Frauen lassen ihrer Trauer und ihrem Schmerz freien Lauf. Außerdem reden Frauen über ihre Gefühle und holen sich Rat bei Vertrauten. Dadurch beschäftigen sie sich viel länger und intensiver mit einer Trennung als Männer. Sie reflektieren meist die gesamte Beziehung und haben eher nicht das Bedürfnis sich sofort neu zu binden.

Hilfe bei Trennungsschmerz: Diese 7 Tipps helfen wirklich

Was hilft bei Liebeskummer und was kann man tun bei Trennungsschmerz? Wir verraten dir sieben hilfreiche Tipps gegen Liebeskummer für Frauen und Männer.

1. Emotionen zulassen und akzeptieren

Ein Beziehungsende ist schmerzhaft, doch um eine Trennung verarbeiten zu können, ist es sehr wichtig die daraus resultierenden Gefühle nicht zu verdrängen, sondern die Trauerphase zuzulassen.

2. Kontakt zum/zur Ex meiden

Auch wenn es schwer fällt und das Verlangen groß ist: Kontakt zur verflossenen Liebe ist kontraproduktiv. Statt Abstand und Ruhe zu gewinnen, um die Trennung verarbeiten zu können, hältst du die Wunden dauerhaft frisch. Meide deine/n Ex lieber erstmal und zwar auch bei Facebook, Instagram und Co.

3. Weg mit den Erinnerungsstücken

Gegenstände, die Erinnerungen an die vergangene Liebe wecken, solltest du wegräumen. Falls du nur schwer loslassen kannst, wirf die Dinge nicht sofort weg sondern sammele sie vorübergehend in einer Kiste. Diese wird dann aber ganz hinten im Schrank verstaut.

4. Austausch mit Anderen

Mit Vertrauten zu reden ist gut, noch hilfreicher kann der Austausch mit anderen Betroffenen sein. Denn Menschen, die aktuell selbst mit dem Thema Trennung konfrontiert sind, können gut nachvollziehen, was du gerade erlebst. Anschluss findest du in Foren oder auch in den sozialen Medien.

5. Neue Reize

Wenn du die Möglichkeit hast, mache einen Urlaub oder einen Wochenendtrip – Hauptsache raus aus der Umgebung! Spüre, dass das Leben noch so viel für dich bereit hält und dass es auch weiterhin Schönes geben wird. Oder wenn das nicht geht, beginne etwas Neues. Zum Beispiel ein neues Hobby, eine Sportart, ein Sprachkurs...

6. Sei gut zu dir

Erlaubt ist, was wirklich gut tut! Gönne dir Pflege deinen Körper und den Geist. Übrigens ist eine gesunde Ernährung nicht zu unterschätzen, da manche Lebensmittel wie z.B. Fisch, Eier und Bananen vermehrt Glücksgefühle (Dopamin) hervorrufen.

7. Positives stärken

Selbst wenn sich gerade nichts gut anfühlt, ist doch Gutes da. Indem du deine Aufmerksamkeit auf Positives bringst, wird es dir automatisch ein wenig besser gehen. Dazu gibt es hier einige Übungen in dem PDF.

Diese drei Dinge solltest du unbedingt vermeiden

Nachdem wir unsere Tipps zum Thema Trennungsschmerz verarbeiten mit dir geteilt haben, widmen wir uns im Folgenden der Frage: Was sollte man bei akutem Trennungsschmerz auf keinen Fall tun? Die nachfolgenden Aspekte, solltest du lieber vermeiden, da sie langfristig nicht förderlich sind oder den Verarbeitungsprozess sogar verlängern.

Zurück zum Ex-Partner

Auch wenn viele ihre/n Ex direkt nach der Trennung schmerzlich vermissen, sollte ein „Rückfall“ vermieden werden. Denn die Trennung kann nur dann wirklich verarbeitet werden, wenn man voll und ganz mit der vergangenen Beziehung abschließt.

Zu schnell Heilung erwarten

Ein gebrochenes Herz sollte wie eine echte Wunde betrachtet werden, denn diese benötigt auch eine gewisse Zeit, um vollständig zu verheilen. Daher solltest du dir und deinem Herzschmerz auch die Zeit geben, um alles verarbeiten zu können.

Rachepläne

Besonders, wenn eine Trennung nicht einvernehmlich war, sondern vielleicht sogar Lügen oder ein Vertrauensmissbrauch der ausschlaggebende Grund waren, können Rachegefühle aufkommen. Doch diesen Rachephantasien solltest du unter keinen Umständen nachgehen. Denn letztendlich wirst du deine Taten nur bereuen und dein gebrochenes Herz erfährt durch eine Racheaktion auch keine Heilung.

Trennung trotz Kind

Ein besonderer Fall ist es natürlich, wenn in die Trennung auch gemeinsame Kinder involviert sind. Wie bringt man ihnen schonend bei, dass sich ihre Eltern trennen werden?

Trennung mit Kind – worauf sollte ich achten?

Besonders wichtig dabei ist es, den Kindern zu vermitteln, dass sie nicht an der Trennung bzw. Scheidung Schuld sind und dass sich an der Liebe der Eltern zu den Kindern nichts ändern wird. Die ganze Familie sollte sich für dieses Gespräch zusammensetzen und den Kindern auch die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Außerdem muss natürlich besprochen werden, wie die zukünftige Wohnsituation aussehen wird: Zieht ein Elternteil aus? Und wenn ja, gehen die Kinder mit? In diese Entscheidung sollten die Sprösslinge – wenn möglich –natürlich auch mit eingebunden werden. Daraus sollte allerdings kein Beliebtheitswettbewerb der Eltern resultieren. Egal, ob sich das Kind dafür entscheidet bei Mama oder bei Papa zu leben, die Familie bleibt immer noch eine Einheit.

►  Hilfe bei Trennung mit Kind: Die 4 wichtigsten Tipps auf einen Blick:

1. Nichts überstürzen

Lasst euch Zeit bei der Entscheidung, zögert diese jedoch nicht unnötig hinaus. Wägt gemeinsam ab, ob es sich noch lohnt, um die Liebe zu kämpfen oder ob eine Trennung für alle das Beste ist. Diese Entscheidung ist schwer und lebensverändernd, dennoch muss sie an diesem Punkt getroffen werden.

2. An einem Strang ziehen

Ist die Entscheidung erst einmal getroffen, solltet ihr es dem Nachwuchs gemeinsam und schonend beibringen. Sprecht euch vorher ab, was ihr sagen wollt und vermeidet Schuldzuweisungen vor den Augen des Kindes. Vermittelt dem Nachwuchs stattdessen, dass die Liebe innerhalb der Familie immer noch da ist und sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird.

3. Das Kindeswohl an erster Stelle

Die Kinder stehen an erster Stelle. Alle Entscheidungen sollten im Sinne des Wohlergehens der Kinder getroffen werden. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten, denn oft kann eine Scheidung zu unschönen Auseinandersetzungen führen, die die ganze Situation nur noch verschlimmern.

4. Familienzusammenhalt

Nehmt den Kindern die Ängste. Zeigt ihnen, dass ihr auch nach einer Trennung noch eine Familie seid und ihr sie noch genauso liebt wie vorher. Gebt ihnen das Gefühl, dass sowohl Mama als auch Papa noch immer für sie da sind und sie bedingungslos lieben.

Trennungsangst

Du bist nicht sicher, ob du nicht vielleicht an Trennungsangst leidest? Wir klären für dich, was man unter Trennungsangst versteht und wie du damit umgehen kannst. 

Was ist Trennungsangst?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen passiver und aktiver Trennungsangst. Bei ersterer handelt es sich um die Angst verlassen zu werden, also um eine Verlustangst. Aktive Trennungsangst hingegen äußert sich darin, dass eine Person sich zwar trennen möchte, aber Angst davor hat, diesen Schritt zu gehen. Allerdings meint man in der Regel, wenn jemand unter Trennungsangst leidet, dass diese Person von der passiven Version betroffen ist, also unter Verlustangst leidet.

Anzeichen von Trennungsangst

Leidest du unter Trennungsangst? Hier findest zu die fünf typischen Anzeichen von Trennungsangst.

Eifersucht

Betroffene Menschen kommen nur schwer damit klar, wenn der Partner Kontakt zu anderen hat, vor allem Freunde des anderen Geschlechts sind ein Dorn im Auge. Ein typisches Anzeichen von Trennungsangst ist, dass die betroffenen Personen versuchen ihren Partner von anderen Kontakten abzuhalten.

Wenig Freiraum und Misstrauen

Menschen, die unter Verlustangst leiden, klammern sich regelrecht an ihren Partner und lassen ihm/ihr nahezu keinen Freiraum, aus Angst er oder sie könnte ohne den Freund/die Freundin zu viel Spaß haben oder gar fremdflirten.

Mangelndes Selbstbewusstsein

Trennungsangst und fehlendes Selbstbewusstsein gehen oft miteinander einher, da die Betroffenen das Gefühl haben, sie wären nicht gut genug. Daraus resultiert dann die Angst von dem Freund/ der Freundin für jemand Besseres verlassen zu werden.

Kein Leben ohne den Partner

Extreme Angst vor einer Trennung taucht auch dann auf, wenn der Freund oder die Freundin die wichtigste Bezugsperson im Leben ist und man sich nicht mehr vorstellen kann, ohne ihn oder sie zu sein. In besonders schweren Fällen, drohen betroffene Menschen sogar damit, sich etwas anzutun, sollte der Partner es wagen, sie zu verlassen.

Angst vor dem Alleinsein

Sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Trennungsangst steht bei vielen der Gedanke im Vordergrund, allein gelassen zu werden. Die Angst vor dem Alleinsein und dem Singledasein ist allgegenwärtig und man fürchtet die Einsamkeit.

Hilfreiche Tipps gegen Trennungsangst

Wie schaffe ich es, mit der Angst vor einer Trennung umzugehen? Unsere Tipps verraten es dir.

• Stärke dein Selbstbewusstsein

Wenn du dich an deinen Freund/deine Freundin und die Beziehung klammerst, wird er sich erst recht von dir distanzieren. Und auch mangelndes Selbstbewusstsein ist nicht sonderlich anziehend. Kümmere dich daher um dich selbst und stärke dein Selbstwertgefühl.

• Verbringe Zeit ohne deinen Partner

Es ist wichtig, dass du sowohl dir selbst als auch deinem Partner genug Freiraum in der Beziehung lässt. So merkst auch du, dass dir ein eigener Freundeskreis oder ein eigenes Hobby gut tut und du nicht direkt Angst vor einer Trennung haben musst, nur wenn du ihm/ihr ein wenig Freiraum lässt.

• Sprich über deine Ängste

Egal ob mit Freunden, Familienmitgliedern, einem Therapeuten oder dem Partner selbst: über die eigenen Ängste reden hilft. Denn dann wird dir vermutlich klar, dass sie völlig unbegründet sind.